„Immer wenn ein Vogelbaby größer wird, will es zu den Wolken fliegen“ oder auch „Projekt Nistkasten mit WLAN-Kamera“
Im vergangenen Jahr haben wir uns beim Projekt Garten³ , unter anderem vom Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken, beworben. Wir haben uns dabei für den Nistkasten mit WLAN-Kamera entschieden. Die anderen beiden Bausteine des Projektes wären „Hoch, höher, Hochbeet“ und „Viel, mehr, Vielfalt“ (z.B. ein Insektenhotel) gewesen. Tatsächlich war das Glück auf unserer Seite und wir haben einen Nistkasten mit dazugehöriger WLAN-Kamera gewonnen. Die erste Herausforderung war dann das Installieren der Kamera sowie einen geeigneten Platz für den Nistkasten zu finden – nicht zu sonnig und für Fressfeinde nicht zu leicht zu erreichen.
Als der Nistkasten den perfekten Platz bekommen hatte, haben wir uns alle darauf eingestellt, mindestens 1-2 Jahre auf das erste Brutpaar zu warten. Doch wieder war das Glück auf unserer Seite – ein wunderschönes Kohlmeisen-Paar ist kurz darauf schon eingezogen und hat sich ein gemütliches Nest gebaut. Leider hatten wir anfangs etwas Probleme mit dem WLAN und so konnten wir nur noch einen kurzen Blick auf die Eier im Nest erhaschen, bevor die Küken dann schlüpften. Dafür war die Freude und Faszination umso größer, als wir hautnah miterleben durften, wie Mama und Papa Kohlmeise fleißig aus- und einflogen, mit den verschiedensten Insekten im Schnabel, um die hungrigen Küken zu füttern. Anfangs musste die Mama nach dem Schlupf noch eine ganze Weile brüten um die fast nackten Babys zu wärmen. Doch bald schon wurden sie größer und bekamen mehr und mehr Federn. Die Kinder saßen immer wieder vor dem Tablet und beobachteten das Geschehen. Bald schon konnten sie an dem unterschiedlichen Gezwitscher unterscheiden, ob gerade ein Elternteil zum Füttern im Nest war oder nicht. Außerdem konnten sie die Vögel durch unser Fenster bereits beim Anflug und bei der Landung im großen Zwetschgenbaum beobachten. Es war herrlich die leuchtenden Augen der Kinder dabei zu sehen. So begleiteten wir „unsere Küken“ bis sie groß genug waren und in ihr Leben in der weiten Welt starten konnten.
Natürlich haben wir uns, um das Thema zu vertiefen, parallel dazu auch noch mit der „Vogelhochzeit“ beschäftigt. Die Kinder konnten die Geschichte hören, sehen und verklanglichen und so den Lebenskreislauf unserer heimischen Vogelarten mit allen Sinnen erleben.
Wir möchten mit diesem Projekt bei den Kindern ein Bewusstsein für die Tierwelt schaffen, ihr Einfühlungsvermögen stärken und somit auch die Sozialkompetenz ausbauen. Denn: „Wir schützen, was wir gut kennen“.
Und nun warten wir gespannt darauf, dass unser Kohlmeisen-Paar nochmal eine 2. Brut nachlegt und wir diese tolle, spannende und faszinierende Zeit gleich noch einmal durchleben dürfen. Bestimmt haben wir wieder Glück – denn aller guten Dinge sind ja Drei.